Gemüse im Hochbeet anbauen
Der Gemüseanbau im Hochbeet bietet Bequemlichkeit bei der Gartenarbeit und hat in Hinblick auf Pflanzzeit und Ernte viele Vorteile. Besonders in kleineren Gärten lohnt sich ein Hochbeet, die Ertragsfläche kann so bis zu einem Drittel vergrößert werden. Auch wenn die Bodenverhältnisse wegen Verdichtung, Staunässe oder Überdüngung eher ungünstig sind, finden Gemüsepflanzen im Hochbeet optimale Wuchsbedingungen.
Hochbeet Aufbau
Beim Aufbau des Beetes wird der Rahmen nacheinander mit gröberen Pflanzenteilen wie Stängeln und Ästen, Grassoden und weichem, feuchten Gartenabfall wie Laub und kleineren Pflanzenteilen aufgefüllt und mit Steinmehl und Algenkalk vermischt. Darauf schichtet man halbreifen Kompost oder gut abgelagerten Mist und schließt ab mit einer Lage gesiebtem Mutterboden, der mit reifem Kompost angereichert wurde. Da es im Inneren des Hochbeetes zu einem intensiven Verrottungsprozess kommt, werden die Pflanzen mit mehr Wärme und Nährstoffen versorgt. Die Bepflanzung kann früher stattfinden und entsprechend eher ist Erntezeit.
Nährstoffe satt ersetzen den Dünger
Durch die Zersetzungsprozesse werden zunächst besonders viele Nährstoffe frei, deshalb verzichtet man wenigstens im ersten Jahr der Pflanzung besser auf den Anbau von Blattgemüse wie Mangold, Spinat oder Salaten. Sie lagern diese Nährstoffe nämlich in Form von Nitraten ein.
Das richtige Gemüse fürs Hochbeet
Fruchtgemüse mit hohem Nährstoffbedarf, die sogenannten „Starkzehrer“ sind in dieser Zeit die bessere Wahl. Zu ihnen gehören Tomaten, Brokkoli, Mais und Paprika, aber auch Zucchini, Gurken, Sellerie und alle Kohlsorten.
Im zweiten Pflanzjahr können dann starkzehrende Gemüsesorten mit „Mittelzehrern“ kombiniert werden, zum Beispiel Zwiebeln, Lauch, Möhren, Kohlrabi, Knollenfenchel, Rote Bete sowie Rettich. Auch im zweiten Jahr sollten Salat und Spinat separat ausgesät werden, um eine zu hohe Nitratbelastung zu vermeiden. Ab dem dritten Pflanzjahr kann im Hochbeet alles angebaut werden. Die Nährstoffverhältnisse sind jetzt ideal für „Mittel- und Schwachzehrer“ wie Bohnen, Erbsen, Radieschen, Kräuter, Blattgemüse und Erdbeeren.
Auch der Kartoffelanbau ist lohnend, Kartoffeln sind großartige Bodenverbesserer, die humose fruchtbare Erde hinterlassen. Werden zusätzlich „Starkzehrer“ angebaut, muss organisch gedüngt werden. Durch die frühere Erntezeit sind Nachsaaten und eine zweite Ernte möglich.
Weitere Vorteile von Hochbeeten
Hochbeete müssen stets gleichmäßig feucht gehalten werden, eine Mulchschicht auf der Oberfläche schützt vor Austrocknung. Bei dieser Art des Gemüseanbaus schützen sich die Pflanzen auch gegenseitig vor Schädlingen und sind widerstandsfähiger. Beachten sollte man, dass manche Sorten wie z. B. Paprika und Tomaten nicht in unmittelbarer Nähe zueinander gepflanzt werden sollten.
Bei der Anlage sollte eine Nord-Süd-Richtung bevorzugt werden, damit die Pflanzen den bestmöglichen Lichteinfall erhalten, windgeschützte Lagen sind ebenfalls vorteilhaft.
Höherer Ernteertrag durch das Hochbeet
Der Ertrag in einem Hochbeet kann 2-3x höher ausfallen. Der Grund hierfür ist die höhere Temperatur im Vergleich zur normalen ebenerdigen Anpflanzung. Durch die bessere Sonneneinstrahlung und insbesondere die Verrotungswärme sind 5 Grad Celsius oder mehr, nicht selten.
Mehr Wärme – längere Erntephasen
Hierdurch eröffnet sich auch direkt ein weiterer Vorteil: Eine ca. 3-5 Wochen frühere Ernte. Auch wird durch die höhere Wärme die Erntesaison in die Länge gezogen. So kann es je nach Pflanzenart die Ernte auch noch im Herbst möglich sein.
Schneckenprobleme werden kleiner
Komplett lässt sich ein Schneckenbefall alleine mit einem Hochbeet nicht lösen. Aber, es ist für die Schnecken deutlicher schwieriger an die Pflanzen zu gelangen. Mit zusätzlichen Massnahmen, die ich in einem anderen Artikel ausführlich beschreiben werde, lassen sich die ungebetenen Gäste sogar ganz aussperren. Auch andere Ernte-Räuber, wie z. B. Hasen oder Wühlmäuse kommen nicht mehr an Dein leckeres Gemüse heran.
Ein Hochbeet schont den Rücken und die Gelenke
Die Arbeit lässt sich sehr rückenschonend im Stehen erledigen. Das ständige Bücken oder am Boden krabbeln entfällt. Das schont die Knochen und die Arbeit macht nochmal mehr Spass. Aus der stehenden Position heraus, hast Du ausserdem ein viel besseren Blick auf Deine Pflanzen. Man sagt, dass die richtige Höhe für ein hohes Beet bei ca. 80-100 cm liegen sollte. Mit dem Thema “richtige Grösse von Hochbeeten” werde ich mich in einem anderen Blog-Beitrag nochmal ausführlich beschäftigen.
Perfekte Verwertbarkeit von Gartenabfällen
Im Beet lässt sich wunderbar Gartenabfall / Komposst verwerten. Schon beim Befüllen des Beetes wird auf den perfekten Nährboden wert gelegt. Durch diese besonderen Umstände ist das Hochbeet von Anfang für eine gute Ernte die beste Vorraussetzung. Bei einem normalen Flachbeet machen sich wohl die wenigsten die Mühe und gehen bis zu einem Meter Tiefe und füllen mit Gartenkompost und Grünabfällen. Das Befüllen und Anlagen vom Hochbeet wird detailiert Theme in einem anderen Blog-Artikel werden.
Der Untergrund spielt (fast) keine Rolle
Auch auf ungünstigstem Grund ist es möglich ein hohes Beet zu beackern. Selbst wenn der eigentliche Boden, für eine Bepflanzung schlecht geeignet ist, kann ein Hochbeet gute Erfolge bringen. Ist das Hochbeet hoch genug, spielt ein nährstoffarmer oder zu harter Boden keine Rolle. Sogar auf Beton lässt sich ein Hochbeet prima aufstellen.
Lange Freude garantiert
Je nachdem, für welche Art von Hochbeet Du Dich entscheidest, kannst Du viele Jahre oder sogar Jahrzehnte Freude daran haben. Ein Hochbeet aus Stein ist nahezu unverwüstlich, wenn es einmal ordentlich gebaut wurde. Welche Baustoffe für ein Hochbeet und unter welchen Umständen in Frage kommen, erkläre ich Euch später.
Fazit
Wie Ihr gerade gelesen habt, gibt es sehr viele Argumente, die für die Erstellung eines Hochbeets sprechen. Nachteile gibt es dagegen eher wenige. Hauptpunkt ist hier sicherlich, dass der Bau etwas Zeit und Geld kostet. In anderen Artikeln, werde ich Euch aber zeigen, dass die Kosten sehr überschaubar sein können und selbst ungeübte mit geringem handwerklichem Geschick in der Lage sind ein Hochbeet zu bauen.