Mächtige Gartenbewohner: Wie gelingt eigentlich die richtige Pflege von Bäumen?
Jeder Baum, der neu gepflanzt wird, ist von unglaublich großem Wert – schließlich trägt er in hohem Maße zum Schutz des Klimas für die nächsten Generationen bei. Zudem stellen Bäume natürlich auch eindrucksvolle Gartenbewohner dar, die als wertvoller Sichtschutz fungieren, angenehmen Schatten spenden und dem Garten eine naturnahe Optik verleihen.
Jedoch ist unter Gartenbesitzern heute noch immer die Annahme weit verbreitet, dass Bäume kaum Pflege benötigen und ihr Wachstum ganz von alleine gesund verläuft. Dies stimmt jedoch nicht.
Zwar lassen sich Bäume im direkten Vergleich zu anderen Gartenpflanzen durchaus als recht pflegeleicht bezeichnen, allerdings spielt eine korrekte Baumpflege vor allem in den ersten Baumjahren eine entscheidende Rolle. In dieser Zeit wird unter anderem die Basis für einen üppigen Kronenaufbau, eine gute Gesundheit und eine hohe Widerstandskraft des Baumes gelegt. Ein wenig Zuwendung bedürfen jedoch auch noch ältere Bäume. Diese müssen beispielsweise in regelmäßigen Abständen geschnitten werden.
Wann der richtige Zeitpunkt ist, um neue Bäume im Garten zu pflanzen und welche Tipps bei ihrer Pflege beachtet werden sollten, erklärt der folgende Beitrag.
Wann ist der richtige Pflanzzeitpunkt?
Im Grunde können Bäume über das gesamte Jahr gepflanzt werden – vorausgesetzt, es herrscht kein Bodenfrost. Dennoch lassen sich einige Monate ausmachen, in denen die Bedingungen für junge Bäume besonders gut sind.
Die jungen Setzlinge tragen so etwa im Herbst und im Frühling keine Blätter. Dies reduziert die Wasserverdunstung und der Baum benötigt daher weniger Wasser. Von Bedeutung ist dies aufgrund des Verlustes der Feinwurzeln, zu dem es beim Ausgraben des Baumes in der Baumschule kommt. Im Hochsommer besteht somit ein gewisses Risiko, dass der Baum seinen Wurzelverlust nicht ausgleichen kann und austrocknet. Zudem herrschen im Frühling und im Herbst gemäßigte Temperaturen und es regnet häufiger.
Ist der junge Baum in seinem neuen Zuhause angekommen, ist er auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen. In ihren ersten Jahren sollten vor allem Obstbäume, Magnolien, Buchen und andere Flachwurzler ausgiebig in den Trockenperioden gewässert werden, idealerweise zwei- bis dreimal wöchentlich. Dafür kann ein Gartenschlauch für zehn bis fünfzehn Minuten auf die Baumscheibe gelegt und angestellt werden.
Die wichtigsten Tipps für die Baumpflege
Sollen sich die Bäume im heimischen Garten stets als gesund und vital zeigen, sind bei der Baumpflege einige Tipps zu beachten. Diejenigen, die die Pflege ihrer Bäume nicht selbst übernehmen können – oder möchten –, finden in dem Experten für Baumpflege in Berlin den richtigen Ansprechpartner.
Anlegen der Baumscheibe
Als Baumscheibe wird die Freifläche um den Stamm des Baumes bezeichnet. Durch diese wird die Rasenpflege maßgeblich erleichtert. Zudem bietet sie den Bäumen Schutz vor Verletzungen, beispielsweise durch das Rasenmähen.
Die Baumscheibe sollte bereits bei dem jungen Baum angelegt werden. Der Bereich muss frei und offen gehalten werden, um sicherzustellen, dass das Wasser und die wichtigen Nährstoffe problemlos von den Wurzeln aufgenommen werden können – ansonsten besteht die Gefahr, dass andere Pflanzen um den Stamm herum um Nährstoffe und Wasser konkurrieren.
Zum Auslegen der Baumscheibe eignen sich Mulch oder Kompost. Allerdings müssen diese in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Da Kapuzinerkresse und Ringelblumen selbst keine Wurzeln ausbilden, eignen sie sich als Unterbepflanzung für die Baumscheibe, falls eine besonders ästhetische Gestaltung gewünscht wird.
Schutz durch Kalkfarbe
Es ist außerdem zu empfehlen, Kalkfarbe auf den Stamm aufzutragen. Diese Maßnahme zeigt sich nachhaltiger als die Verwendung von Kunststoff-Baummanschetten.
Vor dem Auftragen der Farbe müssen Moos und lose Rinde entfernt werden. Dafür eignet sich eine harte Bürste. Insbesondere junge Bäume erhalten durch die Kalkfarbe einen wertvollen Schutz vor Wildtieren und Frost. Die Farbe muss dafür auf den gesamten Stamm aufgetragen werden – bis zum Ansatz der untersten Äste.
Im Sommer hat die Kalkfarbe auch einen temperaturregulierenden Effekt, da sie die Sonnenstrahlen reflektiert. Der Stamm heizt sich so weniger stark auf und der Temperaturunterschied zu den Nächten fällt geringer aus. Auf diese Weise lassen sich Risse im Stamm vermeiden.
Der Baumschnitt
Das Schneiden ist bei jungen Zierbäumen und Obstbäumen einmal jährlich nötig. Bei älteren Exemplaren reicht ein Schnitt auch im Abstand von mehreren Jahren aus. Sich überkreuzende oder morsche Äste sind dabei zu entfernen.
Zwieseln vorbeugen
Zwieseln bezeichnen gegabelte Stämme. Zu diesen kommt es vor allem in der Jugendphase von Bäumen, außerdem kann eine Verletzung oder ein Windbruch zu diesem Phänomen führen.
Wird der Zwiesel nicht beschnitten, besteht das Risiko für ein späteres Auseinanderbrechen des Baums an seiner Gabelung. Daher ist es sinnvoll, den dünneren Stamm der Gabelung zeitnah zu entfernen. Falls der Stamm bereits zu dick ist, ist dafür in der Regel professionelle Unterstützung nötig.
Wunden pflegen
Wunden können an Bäumen nach dem Verlust eines Astes entstehen. Diese lässt sich durchaus mit einer menschlichen Wunde vergleichen. Allerdings wachsen bei der Baumwunde im Zuge der Heilung keine neuen Zellen nach. Vielmehr kommt es zu einer Abschottung der vorhandenen Zellen durch eine spezielle Schicht. Dies wird auch als Überwallen bezeichnet.
Um das Überwallen für den Baum zu erleichtern, ist es ratsam, mit Hilfe eines scharfen Messers die Ränder der Wunde zu glätten. Nach der Glättung zeigen sich die Wunden außerdem weniger anfällig für einen Befall von Bakterien und Pilzen.