Gundermann im Rasen bekämpfen – Mittel und Methoden

Gundermann – für viele ein hartnäckiges Unkraut, für andere eine vielseitige Heil- und Würzpflanze. Die violett blühende Pflanze breitet sich schnell im Garten aus und ist deshalb oft unwillkommen. Doch unterschätzt man dabei ihr großes Potenzial in Küche und Naturheilkunde. Ob als Quark, Tee oder Gelee – Gundermann ist aromatisch, gesund und sogar entzündungshemmend. Allerdings: Im Rasen breitet er sich rasant aus und kann andere Pflanzen schädigen. Wer ihn bekämpfen will, muss gezielt und sorgfältig vorgehen – oder ihn sinnvoll nutzen.

Gundermann im Rasen bekämpfen – Mittel und Methoden
Gundermann im Rasen bekämpfen – Mittel und Methoden

🔍 Das Wichtigste in Kürze zu Gundermann bekämpfen oder als Heilpflanze anbauen

  • Schnelle Ausbreitung: Gundermann wächst kriechend und kann Flächen bis zu 2 m überwuchern.
  • Doppelte Nutzung: Er eignet sich sowohl als Heilkraut als auch als aromatische Zutat.
  • Bekämpfung nötig bei Rasenbefall: Besonders in feuchten, nährstoffreichen Böden verbreitet er sich stark.
  • Vorsicht bei Haustieren: Für Kleintiere ist Gundermann potenziell giftig.
  • Heilwirkung nachgewiesen: Antibakterielle, entzündungshemmende und krebshemmende Eigenschaften sind belegt.

Gundermann breitet sich relativ zügig aus und kann eine Gesamtlänge von knapp 2 Metern erreichen. Seine Blüten sind violett und er ist vorzugsweise in feuchtem, fruchtbarem Boden vorzufinden. Man kennt das Unkraut vielleicht noch von früher, als es als Gewürzpflanze eingesetzt wurde. Frisch gesammelte Blätter des Gundermanns kann man außerdem als Gemüse kochen und verzehren.

Lecker, Lecker!

Den Gundermann kann man in verschiedensten Variationen auch in der Küche zubereiten und verzehren. Ob als Gelee, Kräuterlimonade oder als Quark, alles ist machbar und schmackhaft. Sehr beliebt ist auch Gundermann-Quark, den es ebenso in vielen Variationen gibt und sogar Kuchen mit Gundermann.

Schmecken soll er zum einen nach Minze und zum anderen nach Lakritze. Außerdem ist er sehr aromatisch. Für Tiere ist der Gundermann allerdings nicht wirklich gut, da er leicht giftige Stoffe enthält, die zwar für den Menschen ungefährlich sind, für kleinere Säugetiere allerdings eine Gefahr darstellen können.

Gundermann richtig nutzen: Rezepte für Küche und Hausapotheke

Gundermann überzeugt mit seinem minzig-lakritzartigen Aroma und seinen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Frische Blätter lassen sich wie Petersilie zum Würzen von Quark, Suppen oder Kräuterbutter verwenden. Besonders beliebt ist Gundermann-Quark: einfach Quark mit feingehacktem Gundermann, Salz und Zitronensaft vermengen. Auch als Gelee oder Bestandteil von Wildkräuterlimonaden macht sich die Pflanze gut. In der Hausapotheke hilft ein Tee aus Gundermannblättern bei Entzündungen oder Erkältungen. Dazu zwei Teelöffel frische Blätter mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Wichtig: Gundermann sollte stets maßvoll verwendet werden, da in hohen Mengen Cumarin und andere leicht toxische Stoffe enthalten sind.

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Gundermann bekämpfen – Methoden und Mittel

Wie bei vielen Unkräutern kann man hier das Problem mit Jäten angehen. Allerdings bedeutet das wieder massenhaft Arbeit zum Gundermann bekämpfen. Je nach Stärke des Befalls, sollte man auch auf eine andere Methode zurückgreifen. Sollte der Gundermann sich in ihrer Rasenfläche verteilt haben, so nutzen sie am besten wieder chemische Mittel.

Hier bietet sich zum Beispiel „Roundup“ an. Mithilfe dieses oder ähnlichen Produkten können sie gezielt die befallenen Stellen angehen. Die beste Zeit für die Schädlingsbekämpfung ist der Zeitraum zwischen März und Oktober. Dabei müssen sie jedoch darauf achten, dass sie ausschließlich reinen Unkrautvernichter benutzen.

Bei der Benutzung anderer chemischer Mittel kommt es nämlich häufig vor, dass die gesamte Rasenfläche zerstört wird, da nicht nur das Unkraut angegangen wird, sondern alle Pflanzen.

Ökologisch gegen Gundermann vorgehen: Sanfte Methoden für Hobbygärtner

Wer chemische Mittel vermeiden möchte, hat verschiedene umweltfreundliche Alternativen. Gundermann bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden – durch gezielte Bodenverbesserung wie Sandbeimischung oder Umgraben lässt sich das Milieu unattraktiver gestalten. Auch Mulchmatten oder das wiederholte Abmähen der Triebe verhindern seine Ausbreitung. Besonders wirksam ist das manuelle Ausstechen mit einem Unkrautstecher – am besten nach Regen, wenn der Boden weich ist. Auch das Abdecken mit lichtundurchlässiger Folie (Mulchen) unterbindet das Wachstum. Wichtig: Die Wurzelausläufer vollständig entfernen, da sonst neue Triebe nachwachsen. Diese Methoden sind besonders für naturbelassene Gärten mit Haustieren empfehlenswert.

Krankheitsüberträger Gundermann – Bekämpfen macht Sinn

Ein Grund mehr um Gundermann bekämpfen zu wollen: Eine sehr negative Eigenschaft des Gundermanns ist seine Anfälligkeit für Pilzerkrankungen. Doch damit nicht genug, denn der Gundermann ist nicht nur selbst sehr anfällig, er gibt die Krankheit auch weiter an die anderen Pflanzen.

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Sollten sie also kranken Gundermann in ihrem Garten entdecken, würde ich an ihrer Stelle nicht allzu lange zögern, denn ansonsten wird das Unkraut nicht mehr lange die einzige befallene Pflanze sein.

Ist Gundermann für Haustiere giftig?

Gundermann enthält ätherische Öle und Saponine, die für kleinere Säugetiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Katzen giftig sein können. Symptome einer Vergiftung reichen von Appetitlosigkeit über Speicheln bis zu Magen-Darm-Beschwerden. Für Hunde besteht meist nur bei großen Mengen ein Risiko. Pferde und Rinder reagieren hingegen besonders empfindlich. Deshalb sollten Haustierhalter auf unkontrollierten Freilauf in gundermannreichen Gärten verzichten. Wer unsicher ist, kann seinen Tierarzt um eine Einschätzung bitten. Auch getrocknetes Heu mit hohem Gundermannteile-Anteil sollte besser nicht verfüttert werden.

Schmackhaft im Mund, verhasst im Garten

Im Garten werden sie mit dem Gundermann auf jeden Fall nicht glücklich. Doch wie sich zeigt, ist die Pflanze vielseitig einsetzbar, gerade im Bereich der Nahrungszunahme und als heilende Pflanze in der Medizin.

Also wenn sie das „Unkraut“ aus ihrem Garten entfernt haben, machen sie sich doch einfach einen schönen leckeren Quark oder einen angenehmen Tee. Somit schlagen sie 2 Fliegen mit einer Klatsche und sollten sie zusätzlich noch Beschwerden haben, kann der Gundermann ihnen eventuell sogar auch helfen.

Denken sie dran, wenn sie das nächste Mal mit dem Unkrautstecher im Garten sitzen und über die ganzen nicht erwünschten Pflanzen meckern, hinter den meisten steckt mehr als das Wort „Unkraut“ vermuten lässt.

Einsatz in der Heilkunde

Früher fand der Gundermann, wie viele andere Unkräuter auch, seine Verwendung als Heilpflanze. Er wurde gegen verschiedenste Beschwerden eingesetzt, von Kopf-/ und Ohrenschmerzen bis hin zu Lungenentzündungen oder sogar wie heute zur Bekämpfung oder Eindämmung von Tumoren.

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Wissenschaftlich bewiesen ist jedenfalls, dass der Gundermann eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung hat und tatsächlich gegen manche Formen der Krebserkrankung hilft.

Gundermann? – Woher kommt der Name?

Der Name des Gundermanns leitet sich von dem altdeutschen Wort „Gund“, welches früher eitrige Geschwüre bezeichnete, die hauptsächlich mit dem Gundermann behandelt wurden. Noch heute wird der Gundermann bei eben jenen Beschwerden eingesetzt und das auch mit Erfolg.

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