Unkraut Ackerwinde bekämpfen und erfolgreich entfernen
Die Ackerwinde ist ein zähes Unkraut mit beeindruckender Überlebenskunst. Ihre tief verzweigten Wurzeln machen eine oberflächliche Bekämpfung nahezu wirkungslos. Wer sie dauerhaft loswerden will, muss gezielt und gründlich vorgehen. Ob per Handarbeit, mit Folie oder sogar durch einen kompletten Neuanfang – nur eine vollständige Entfernung der Wurzelstruktur verspricht langfristigen Erfolg. Chemische Mittel sind hingegen kaum zuverlässig. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Methoden sich wirklich bewährt haben und wie Sie Ihren Garten langfristig unkrautfrei halten.

🟩 Das Wichtigste in Kürze zu Ackerwinden-Bekämpfung:
- Hartnäckiges Wurzelgeflecht: Ackerwinden bilden dichte, verflochtene Wurzelsysteme – oberflächliches Entfernen reicht nicht aus.
- Effektive Methode: Gründliche Handarbeit mit Spaten und Unkrautstecher zeigt die besten Resultate.
- Chemie nur eingeschränkt wirksam: Herbizide wirken selten vollständig – die Pflanze regeneriert sich oft aus Restwurzeln.
- Rasenbefall besonders kritisch: Einzelne Entnahmen per Hand sind mühsam, aber alternativlos.
- Dauerhafte Lösung: Erdtausch, Mulch und schwarze Folienabdeckung sind langfristig hilfreich, aber zeitintensiv.
Die Wurzelstruktur der Ackerwinde verstehen
Die Ackerwinde (Convolvulus arvensis) gehört zu den Windengewächsen und verbreitet sich hauptsächlich über ihr unterirdisches Wurzelsystem. Diese Wurzeln können mehrere Meter tief in den Boden vordringen und horizontale Ausläufer bilden.
Aus kleinsten Wurzelstücken können sich innerhalb kurzer Zeit neue Pflanzen bilden – eine Eigenschaft, die sie besonders hartnäckig macht. Dieses vegetative Vermehrungspotenzial macht es nahezu unmöglich, die Pflanze ohne vollständige Entfernung zu bekämpfen. Auch deshalb scheitern viele Hobbygärtner an der dauerhaften Unkrautfreiheit. Ein besseres Verständnis über das Wachstum und die Überlebensstrategien der Ackerwinde ist essenziell für eine erfolgreiche Bekämpfung. Hier gilt: Wer die Biologie der Pflanze kennt, kann gezielter vorgehen.
Werkzeuge zur Unkrautbekämpfung
im Praxistest
Für die Entfernung der Ackerwinde per Hand sind spezielle Werkzeuge besonders hilfreich. Unkrautstecher mit langer Klinge ermöglichen es, tief im Boden liegende Wurzeln zu erfassen. Auch ein stabiler Spaten mit schmaler Klinge kann das Ausgraben erleichtern.
Wichtig ist, den Boden vorher leicht zu wässern, um ihn aufzulockern. Elektrische Bodenfräsen sind hingegen nicht zu empfehlen, da sie das Wurzelwerk nur zerschneiden und so die Vermehrung sogar fördern. Im Gartenfachhandel gibt es auch spezielle Grabgabeln mit besonders langen Zinken, die beim Herausholen des gesamten Wurzelgeflechts helfen können. Bei der Auswahl sollte auf robuste Qualität geachtet werden, da die Ackerwinde starke Widerstandskräfte im Boden entfaltet. Eine gezielte Werkzeugauswahl spart auf lange Sicht viel Mühe.
Alternative Methoden: Mulch, Essig und Konkurrenzpflanzen?
Neben den klassischen Methoden wie Ausgraben oder Abdecken gibt es auch alternative Herangehensweisen. Mulch aus Rindenmaterial kann das Wachstum der Ackerwinde unterdrücken, indem er Licht und Sauerstoff vom Boden fernhält. Auch die Verwendung von Essig wird häufig genannt – allerdings ist dieser im Garten rechtlich problematisch, da er als Pflanzenschutzmittel gilt.
Effektiver kann die gezielte Bepflanzung mit bodendeckenden, konkurrenzstarken Pflanzen sein. Rankende Kürbisgewächse oder schnell wachsende Bodendecker wie Sedum oder Phlox können der Ackerwinde das Licht nehmen. Diese biologischen Methoden sind umweltfreundlich, zeigen aber oft erst nach mehreren Vegetationsperioden Wirkung. In Kombination mit mechanischen Maßnahmen können sie jedoch zur langfristigen Unkrautkontrolle beitragen.
Genauso hartnäckig wie ihre Artgenossen
Genau wie die Ackerkratzdistel oder Giersch ist die Ackerwinde ein sehr störrisches Unkraut. Bei einer falschen oder nicht ausreichend durchgeführten Bekämpfung kann sie innerhalb kürzester Zeit aus ihren Wurzelresten neue Pflanzen hervorbringen.
Somit ist klar, was die einzig wirklich effektive Lösung für dieses Problem ist: Die Wurzeln müssen komplett entfernt werden. Eigentlich nichts Neues bei Unkraut, doch grade bei der Ackerwinde sollte man explizit darauf achten.
Ackerwinde bekämpfen? Am einfachsten altmodisch – Handarbeit
Um beim Kampf gegen die Ackerwinde am besten abzuschneiden, sollte man sich auf die einfachste aller Methoden konzentrieren, nämlich reine Handarbeit. Spaten und Unkrautstecher zur Hand und ab geht es ans Ausgraben.
Erst wenn die Wurzeln genügend gelockert sind, sollten sie sich ans Eingemachte machen, denn je lockerer, desto mehr Wurzelgeflecht können sie herausziehen. Und davon soll ja schließlich nichts mehr vorhanden sein.
Ackerwinde bekämpfen mit chemische Behandlung
Bei der Ackerwinde ist von einer chemischen Bekämpfung eher abzuraten. Die eingesetzten Spritzen haben zwar angeblich die Fähigkeit bei der Ackerwinde einen Wurzeltod auszulösen, jedoch gelingt es dieser meistens durch ihre außerordentliche Wurzelvielfalt dem Gift teilweise zu entgehen und sich so zu erhalten. Es ist also eine sehr unsichere Variante bei der man sich in Prinzip nie sicher sein kann, ob sie tatsächlich funktioniert hat.
Bekämpfung bei Rasenbefall
Wenn sie allerdings das Problem haben sollten, dass die Ackerwinde ihren Rasen befallen hat, dann können sie schlecht alles ausgraben, denn dann wäre von ihrem schönen Rasen nichts mehr übrig. Hier bietet es sich an mit dem Unkrautstecher zu arbeiten und das Unkraut einzeln per Hand herauszuziehen.
Sehr mühselig, doch Alternativen sind beim Thema Rasenbefall eher Mangelware. Leider wird aber dadurch meistens nur das Wachstum des Unkrauts eingeschränkt und keine komplette Verdrängung der Ackerwinde.
Folienbekämpfung
Eine nicht so weit verbreitete Methode ist die Bekämpfung mit schwarzer Abdeckfolie. Hier wird zuerst die befallene Fläche umgegraben und Unkraut und Wurzeln werden bestmöglich entfernt.
Anschließend kommt die schwarze Folienabdeckung über das umgegrabene Beet und man lässt der Bekämpfung seinen Lauf. Dieser Vorgang kann jedoch Jahre dauern, was allerdings bei Unkraut nichts Außergewöhnliches ist. Diese Methode funktioniert in der Regel ganz gut, aber auch hier kann man nicht von einer hundertprozentigen Erfolgsquote sprechen.
Neuanfang – Neues Beet
Die wahrscheinlich effektivste und eventuell auch unkomplizierteste Methode ist es ein komplett neues Beet anzulegen. Man entfernt hier die gesamte Erde mitsamt dem Unkraut und den Wurzeln ersetzt alles durch frische Erde. Dann kommt in vielen Fällen die oben erklärte Methode mit Folie wieder zum Einsatz. Oft wird auch noch Mulch eingesetzt was zur Hemmung oder im besten Fall sogar zur Unterdrückung der Unkrautbildung führen soll.
Störrisch und zeitaufwendig, aber nicht unbesiegbar
Alles in allem muss man schon sagen, dass die Ackerwinde eins der hartnäckigsten Unkräuter ist. Fast jede Methode zu ihrer Bekämpfung dauert längere Zeit und viele Methoden sind auch nicht vollständig erfolgreich.
Es wird auf jeden Fall nicht reichen, wenn sie ein bis zweimal im Jahr ein bisschen Unkraut zupfen, schnappen sie sich einen Spaten und machen sie sich daran, das Unkraut vollends auszuheben Denn anders ist es einfach nicht möglich, die Ackerwinde vollständig zu entfernen, also ran an die Arbeit dann können sie sich in den nächsten Jahren über einen unkrautfreien Garten freuen.