Unkrautvernichter – Hausmittel, Glyphosat oder Roundup?

Unkrautvernichter Test
Für manchen Natur pur in Gärten – für andere ein Fall für den Unkrautvernichter im Beet.

Unkrautvernichter ja oder nein? Ich möchte einen schönen grünen teppichartigen Rasen ohne Unkraut. Aber da stellt sich die Frage: schade ich mit einem chemischen Unkrautvernichter der Umwelt?

Welcher Unkrautvernichter wirkt überhaupt und ist zudem auch noch zugelassen? Ist die Unkrautbekämpfung mit der chemischen Keule schädlich für Mensch, Tier und Umwelt und sollte ich deshalb besser den guten alten Unkrautstecher oder andere harmlosere Methoden bevorzugen? Welche Pflanzen werden von einem Unkrautvernichter geschädigt und welche nicht?

Alles Fragen die sich wohl jeder stellt, der einen Garten anlegen möchte oder schon sein eigen nennt. Ein Garten gehört heute zu jedem Eigenheim oder einer Erdgeschosswohnung einfach dazu. Nun ist nicht jeder Häuslebauer auch ein begnadeter Gärtner und jeder Schrebergarten gleich perfekt angelegt und ein Traum in grün.

Gerade wenn endlich das neue Haus kurz vor der Vollendung steht, denkt man darüber nach, wie man einen schönen Garten und einen teppichartigen Rasen realisieren kann. Eine Ganzjahresbepflanzung vom Profi angelegt ist da sicher keine schlechte Idee. Idealerweise sollte dieser Garten und auch der Rasen natürlich pflegeleicht und ohne viel Aufwand in der Betreuung sein, Unkraut ist da natürlich unerwünscht und störend.

perfekter GartenIch selbst habe schon diverse Gärten angelegt und gepflegt:

  1. Als Kind der Schrebergarten der Eltern
  2. Ein eigener Schrebergarten
  3. Ein Garten um eine Eigentumswohnung
  4. Ein Garten um das eigene Haus (freistehend, ca. 600qm Grünfläche)

Anfangs ging ich immer voller Euphorie an die Pflege und auch Unkraut wurde mit Elan regelmäßig gezupft und gejätet. Ein Fiskars Unkrautstecher ist eines meiner Lieblingsgeräte hierfür.

Allerdings gibt es auch Stellen, an denen Unkraut richtig nerven kann. Bei mir war das eigentlich meist die Stelle, die um den Schrebergarten oder das Grundstück herum lag. Also an der Grundstücksgrenze zu Wegen und Straßen. Irgendwie hatte ich immer das Pech, dass hier ein sogenannter Grünstreifen vorgesehen war, dessen Pflege aber leicht aus den Fugen geriet. Gerade hier wird wohl von vorbeifahrenden Autos eine Menge an Unkrautsamen auf diese Grünstreifen geweht. Auf jeden Fall brachten die unerwünschten Unkräuter mich regelmäßig zur Verzweiflung.

Eine weitere Stelle für ungeliebte Unkräuter ist natürlich der schöne Rasen. Ich bevorzuge nun mal einen schönen, gleichmäßig grünen, Rasen ohne Unkraut, Moos, Klee und andere Pflanzen, die da meiner Meinung nach nicht hinein gehören. Wer eine wildwachsende Wiese mit Blumen, Klee und anderen Pflanzen schön findet, hat sicher weniger Stress. Das kann ja auch wirklich hübsch aussehen, gerade wenn die Pflanzen und Blümchen schön blühen. Aber wie gesagt: ich bevorzuge einen sogenannten Golfrasen der unkrautfrei ist, das entspricht eher meinem ästhetischen Empfinden.

Lesen Sie auch:  Unkrautvernichter selber machen - Hausmittel Anwendung & Wirkung

Unkrautvernichtung mit Unkrautvernichtungsmittel

Welche Unkrautvernichtungsmittel sind aber für welche Stellen geeignet und auch zugelassen. Manche Mittel darf man zwar auf landwirtschaftliche Flächen, aber nicht im Kleingarten- und Hobbybereich einsetzen. Andere sind für Rasenflächen erlaubt, aber auf versiegelten Flächen (z.B. Pflasterungen, Gehweg, Garagen-Zufahrt, Terrasse) nicht.

Bekannte Marken oder Hersteller sind:

  • Roundup
  • Compo
  • Neudorff
  • Glyphosat
  • Banvel
  • Syngenta
  • Monsanto
  • Bayer
  • Celaflor
  • Giersch

Nachtrag 10.08.2021:

Derzeit wird die Nutzung von Glyphosat für Deutschland neu geregelt. Bitte beachten Sie deshalb der Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel in Deutschland mit Informationen über beendete Zulassungen:

https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/psm_uebersichtsliste.pdf?__blob=publicationFile&v=36

Die Top3 Bestseller im Bereich Unkrautvernichter gegen Unkraut beim Onlineshop Nr.1

AngebotBestseller Nr. 1
Roundup Express Konzentrat Unkrautvernichter, 400 ml, gegen Unkräuter und Gräser, Ohne Glyphosat, bis zu 500m², Grün
  • Nicht bienengefährliches, anwendungsfertiges Kontaktherbizid mit schnellem, sichtbaren Effekt bereits nach 1 Stunde
  • Zur Unkrautbekämpfung unter Zier- und Obstgehölzen sowie auf Wegen und Plätzen mit Holzgewächsen im Gartenbereich (gilt nicht für versiegelte Flächen)
  • Wirkt bereits bei geringen Temperaturen über das Blatt der Pflanzen - Ohne Glyphosat
Bestseller Nr. 2
Roundup Unkrautfrei TOTAL, 1 Liter Sprühflasche, Unkrautvernichter, zur Bekämpfung von Unkräutern, Gräsern und Moos, Grün
  • Anwendungsfertige Formulierung zur Bekämpfung von zahlreichen Unkräutern & Ungäsern
  • Säen und Nachpflanzen von Zierpflanzen bereits einen Tag nach der Anwendung möglich
  • Kinder und Haustiere können nach dem Abtrocknen des Spritzbelags wieder auf die behandelte Fläche
AngebotBestseller Nr. 3
Neudorff Finalsan UnkrautFrei Plus Konzentrat, kraftvoller Unkrautvernichter, der bis in die Wurzel wirkt. Schnell wirkender Unkraut Entferner 1x 2 Liter, Grün
  • Finalsan UnkrautFrei Plus beseitigt schnell und wochenlang Unkräuter und Gräser. Das Herbizid wirkt sogar gegen Problemunkräuter wie Ackerschachtelhalm, Giersch, Moos und Algen – ganz ohne Glyphosat
  • 2fach-Wirkung - Eine Fettsäure, wie sie auch in der Natur vorkommt, zerstört die Zellwände der Pflanzen und sorgt für die Sofortwirkung. Der Wachstumsregulator verhindert die Zellteilung in den Wurzeln und verhindert so den Neuaustrieb wochenlang
  • Umweltverträgliches Unkrautmittel - Dieses Unkrautvernichtungsmittel ist biologisch abbaubar und schonend für Bienen, Haustiere, ebenso wie für kleine Säugetiere, wie z.B. Igel etc.

Pflanzenschutzgesetz regelt den Einsatz von Unkrautvernichter & Co

chemische unkrautvernichter
chemische Unkrautvernichter gegen Unkraut

Wer über den Einsatz eines chemischen Unkrautvernichters nachdenkt, muss sich mit dem deutschen Pflanzenschutzgesetz auseinandersetzen. Die gesetzlichen Regelungen schreiben vor, wo und für wen welches Mittel erlaubt ist.

Lesen Sie auch:  Fetthennen - Pflanzung, Pflege und Vermehrung

Viele Unkrautvernichtungsmittel sind zwar innerhalb der gesetzlichen Grenzen auf Flächen, die forstwirtschaftlich, landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden erlaubt, aber auf versiegelten Flächen verboten.

Entscheidend für die Legalität ist, ob das Mittel nach seinem Einsatz biologisch abgebaut werden kann, oder nicht. Auf freiliegenden Flächen wie Wiesen, Feldern, Rasenflächen etc. ist dies gegeben. Nicht jedoch auf versiegelten und/oder gepflasterten Flächen. Sprüht man hier einen flüssigen Unkrautvernichter zur Unkrautbekämpfung auf, kann dieser nicht direkt ins Erdreich eindringen und fliest beispielsweise beim nächsten Regen in die Kanalisation ab. Das führt wiederum zu Problemen in Klärwerken und Wasserwerken.

Setzt man Unkrautvernichter illegal und auf unerlaubte Weise ein, drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Eur. Unkrautbekämpfungsmittel dürfen deshalb nur auf die erlaubte Art und an erlaubten Stellen eingesetzt werden. Also auch auf keinen Fall unmittelbar an oberirdischen Gewässern wie Teichen, Seen oder Küstengewässern.

Das Gleiche gilt auch für beliebte Unkraut Hausmittel wie Salz (wie Streusalz) und Essig, die in verdünnter oder konzentrierter Form gern von Hobbygärtnern eingesetzt werden um eine Fläche unkrautfrei zu bekommen. Auch hier gilt: das Pflanzenschutzgesetz muss beachtet werden. Salz und Essig sind keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel für Nichtkulturlandflächen (§ 12 Abs. 1 PflSchG).

Unkraut natürlich und legal entfernen

Fiskars Unkrautstecher
Fiskars Unkrautstecher

Im Schrebergarten meiner Eltern bin ich als Kind noch stundenlang auf den Knien rumgerutscht und habe von Hand Unkraut gezupft, das sogenannte Jäten. Auch im Schulgarten war das natürlich immer die unbeliebteste Tätigkeit. Heute muss man nicht mehr auf dem Boden hocken und Rückenschmerzen müssen auch nicht sein. Auch zur chemischen Keule muss man nicht gleich greifen. Löwenzahn, Waldblatt, Ackerwinden und andere Unkräuter entferne ich mit meinem Lieblingsgartengerät, nämlich dem Fiskars Unkrautstecher.

Nach Versuchen mit anderen Unkrautstechern bin ich vor einigen Jahren bei dem Fiskars Unkrautstecher gelandet. Die Anwendung ist denkbar einfach und man erwischt bei korrektem Einsatz die Wurzel mit, was ein Nachwachsen der Unkräuter wirkungsvoll eindämmt.

Der Vorteil ist auch, dass man gezielt und punktgenau Unkraut entfernen kann, die umliegenden Pflanzen werden nicht geschädigt oder „vergiftet“.

Meine Versuche mit kochendem Wasser waren nur von kurzzeitigem Erfolg gekrönt und eher frustrierend, da meist nur die sichtbaren Pflanzenteile der Unkräuter beschädigt wurden. Bis das kochende Wasser ins Erdreich eingedrungen ist, ist es schon so weit abgekühlt, dass die Wurzeln meist überleben. Das Unkraut wächst leider schnell wieder nach.

Was noch gern von Hobbygärtnern eingesetzt wird ist ein Abflammgerät oder auch Unkrautbrenner genannt, um die Unkräuter mit einer Gasflamme abzuflammen, oder auch Hochdruckreiniger. Das habe ich selbst aber noch nicht getestet. Das steht noch aus. Ich werde dann natürlich darüber berichten.

Lesen Sie auch:  Vogelmiere bekämpfen - So wird man das Unkraut los

Der Hochdruckreiniger kann sicher effektiv bei Unkräutern in Fugen und Ritzen auf Terrassen, Gehwegen und Einfahrten zur Bekämpfung eingesetzt werden. Durch den hohen Druck kann man die Unkräuter bestimmt gut geradezu wegschießen.

Roundup und Glyphosat haltige Unkrautvernichter

Hacken, jäten, abflammen und zupfen werden schnell zur Bürde und zum echten Zeitfresser. Nicht jeder hat Zeit und Lust jeden Tag dem Unkraut in seinem Garten oder Grundstück mit natürlichen Mitteln zu Leibe zu rücken.

Die chemische Variante wird dann schnell in Betracht gezogen. Eine Beratung vom Fachmann hierzu sollte aber auf jeden Fall erfolgen. Viele Unkrautvernichter dürfen ohne vorherige Beratung gar nicht verkauft werden, da der Wirkstoff bei unsachgemäßem Einsatz bedenklich sein könnte. Zumindest sieht das der Gesetzgeber so vor.

Eines der beliebtesten und bekanntesten Unkrautvernichtungsmittel dürfte wohl Roundup sein. Das Mittel gibt es seit 1974 von der Firma Monsanto. Roundup ist ein sogenanntes Breitbandherbizid, das effektiv viele Pflanzenarten bekämpft. Für den Hausgebrauch ist es aber seit 08/2021 nicht mehr erlaubt..

Roundup enthält das für Pflanzen toxische Glyphosat und ist entweder flüssig oder in Granulat Form erhältlich. Roundup wirkt über die grünen Pflanzenteile und nicht über die Wurzel, wie andere Mittel. Roundup kann deshalb auch theoretisch mit einer neuen Saat in den Boden eingebracht werden, ohne die neue Aussaat zu gefährden. Für den Hausgebrauch erhielt man Roundup in Kleinstgebinden unter 1l bis 07/2021.

Resistent gegen Roundup sind nur ca. 20 Unkrautpflanzen, diese lassen sich damit nicht bekämpfen. Das ist ein recht guter Wert, denn bei anderen chemischen Unkrautvernichtern sind es meist über 100.

Die Toxizität von Roundup und Glyphosat für Mensch und Tiere wird durchaus kontrovers diskutiert und betrachtet. Verschiedene Studien in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts fanden keine Hinweise auf eine karzinogene Wirkung von Glyphosat. Bei sachgemäßer Anwendung wird die Toxizität als niedrig eingestuft. Unbestritten ist aber inzwischen, dass Glyphosat giftig für Amphibien ist, deshalb muss auch in Deutschland beim Einsatz ein Abstand zu Gewässern eingehalten werden.

Glossar Glyphosate

Glyphosat, ein weit verbreiteter Unkrautvernichter und landwirtschaftliches Pflanzenschutzmittel, ist ein systemisches organisches Breitband-Pestizid und Herbizid. Es ist auch eine organotypische Chemikalie, insbesondere ein Chlorpyrifos-Derivat, das hauptsächlich durch Hemmung des Enzyms 5-Alpha-Reduktase wirkt. Am häufigsten wird es in Rasenflächen zur Bekämpfung von Grasunkräutern eingesetzt, und zur Bekämpfung bestimmter Rasengräser wie Dicamba- und Azoxy-Herbizide sind weniger toxisch als die in Glyphosat enthaltenen Organotoxine. Als nicht-selektives Pestizid tötet es alle Formen von Insekten, Vögeln, Kleintieren und Pflanzen. Es wird auch zur Unkrautbekämpfung bei Nutzpflanzen eingesetzt, bei denen das nützliche Insektizid Nithosporid und das toxische Insektizid Acetamiprid gemeinsam angewendet wurden.

Der Glyphosatgehalt ist gering (weniger als 1%), weist aber den höchsten organischen Gehalt aller organischen Pestizide auf. Glyphosat kann direkt mit einem Sprühgerät oder von Hand auf das Unkraut ausgebracht werden. Es sollte jedoch niemals auf oder in der Nähe von Wasser gesprüht werden. Wenn es mit anderen Chemikalien gemischt und dem Sonnenlicht ausgesetzt wird, ist diese Substanz noch giftiger. Glyphosat wird häufig als Herbizid zur Bekämpfung vieler Gartenpflanzen verwendet, darunter einjährige Pflanzen, Stauden, Blumenzwiebeln, Gemüse, Zierpflanzen, Früchte und Kräuter.

Umweltgruppen haben ein Verbot dieses Pestizids gefordert und dabei das Potenzial für toxische Wirkungen auf Mensch und Tier angeführt. Eine kürzlich von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit durchgeführte Studie kam zu dem Schluss, dass Atrazin (ein beliebtes Herbizid, das weltweit in der Landwirtschaft extensiv eingesetzt wird) und Atrazin-ähnliche Pestizide und Herbizide, die Atrazin enthalten, keine toxischen Auswirkungen auf den Menschen haben. Andere Studien haben gezeigt, dass Atrazin-ähnliche Pestizide nachteilige Entwicklungs- und Fortpflanzungsstörungen bei Kindern sowie Krebs verursachen.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"