Vogelmiere bekämpfen – So wird man das Unkraut los
Sollte man das Unkraut Vogelmiere bekämpfen? Bei der Vogelmiere scheiden sich wieder die Geister. Auf dem eigenen Beet im Garten ein sehr unbeliebtes Kraut, in der Heilkunde jedoch bis heute ein sehr oft eingesetztes Mittel. Vorzufinden ist sie weltweit, was aus der hohen Anpassungsfähigkeit der Pflanze resultiert.
Optisch ist sie nicht weiter auffällig, abgesehen von den weißen Kronblättern und den bis zu 40 Zentimetern groß werdenden Stängeln. Diese hängen meist auf den Boden herab und bilden dort zusätzlich ein kleines Wurzelgeflecht. Die Vogelmiere ist außerdem sehr langatmig, bei guten Bedingungen blüht sie das ganze Jahr über.
Fluch und Segen zugleich
Wer in seinem Garten die Vogelmiere entdeckt, wird vermutlich erst einmal verärgert sein über das Unkraut. Doch tatsächlich ist die Vogelmiere viel mehr als nur das. Sie zeigt dem Gärtner durch ihr Auftreten, wo ein lockerer, stickstoffreicher Boden vorhanden ist.
Dieser ist meist feucht und nährstoffreich, also fruchtbarer Boden. Deswegen wird sie auch als Zeigerpflanze betitelt, da sie den Gärtner aufzeigt, wo guter Boden vorzufinden ist. Außerdem verhindert die Pflanze das Austrocknen des Bodens, sowie die damit verbundene Erosion.
Unser Lesetipp:
Was kann man gegen Vogelmiere tun?
Hier ist wieder angesagt: Handarbeit! Es ist zermürbend, jedoch meist unumgänglich. Chemische Bekämpfung ist bei der Vogelmiere meistens nicht hundertprozentig effektiv. Deswegen reicht als Werkzeug ein Unkrautentferner und los geht es. Wie bei fast jedem Unkraut sollten sie darauf achten, dass sie jegliche Wurzelreste entfernen, damit die Pflanze keine Möglichkeit mehr hat sich neu auszubreiten.
Nachdem sie erfolgreich gejätet haben, sollten sie wie oftmals üblich ihren Rasen regelmäßig vertikutieren. Eine andere Methode zur Bekämpfung der Vogelmiere besteht darin, die Lichtzufuhr für das Unkraut zu kappen. Man kann es mit Stroh, Mulch oder einer lichtundurchlässigen Folie abzudecken. Selbstverständlich haben entfernte Reste der Pflanze nichts auf dem Kompost zu suchen, denn gerade dort ist ein Kinderspiel für das Unkraut, sich neu auszubreiten.
Gezielte Vorbeugung einer Wiederaustreibung
Mit dem reinen Entfernen des Unkrautes ist es noch nicht getan. Am besten sähen sie an den befreiten Stellen Nutzpflanzen, damit die Vogelmiere keinen Platz zur erneuten Ausbreitung mehr hat. Außerdem ist es hier nicht verkehrt mit Dünger zu arbeiten, da dieser im Optimalfall die Samen der Pflanze zerstört und späteres aufwendiges Vogelmiere bekämpfen erspart.
Allerdings ist es dabei wichtig auf die richtige Dosierung zu achten, da eine Überdüngung meistens negative Folgen für das ganze gedüngte Gebiet mit sich bringt.
Nahrungsmittel
Fast ganzjährig lässt sich die Vogelmiere als Wildgemüse ernten. Es gibt verschiedenste Gerichte, die mit dem frischen Kraut zugerichtet wird. Von Salat über Kräuterquark bis hin zu Suppen, das „Unkraut“ ist überall einsetzbar.
Es verfügt nämlich über eine Menge Vitamine und Mineralien und ist deshalb sogar, in nicht allzu großen Mengen zumindest, ein produktives Nahrungsmittel. Angeblich wird sogar durch den Verzehr der Vogelmiere die Verdauung angeregt und ständige Müdigkeit bekämpft.
Flexibles Behandlungsmittel
Hauptsächlich in der Naturheilkunde angewendet, wird der Vogelmiere eine schmerzlindernde Wirkung zugesprochen. Oft wird es bei Gicht-/ oder Rheumabeschwerden eingesetzt, dabei gibt es verschiedene Formen: Weit verbreitet ist es, Vogelmiere in Tee oder als Brei-Umschlag zu benutzen.
Hier dient es häufig der Linderung von starkem Juckreiz. Apotheken haben meist auch Salben im Sortiment, die mit Vogelmiere zubereitet worden sind.
Vogelmiere bekämpfen oder zu Unrecht als Unkraut verschrien?
Nachdem man sich hier durchgelesen hat wird man sich eventuell fragen, warum immer wieder der Begriff Unkraut gefallen ist. Denn prinzipiell sehen wir das ja als etwas Negatives an, doch die Vogelmiere ist mit ihren flexiblen Einsatzmöglichkeiten her das Gegenteil.
Sollten sie also in Zukunft Exemplare davon in ihrem Garten entdecken, überlegen sie lieber zweimal. Vielleicht ziehen sie ja tatsächlich einen Nutzen aus der Pflanze, anstatt sich darüber aufzuregen das „blöde Unkraut“ weg machen zu müssen.