Wegerich bekämpfen – So werden Sie das Unkraut im Rasen los
Der Wegerich ist eine faszinierende Pflanze – Heilmittel und Problemkraut zugleich. Obwohl er vielfach als Unkraut bekämpft wird, steckt in ihm ein enormes gesundheitliches Potenzial. Insbesondere der Spitzwegerich ist bekannt für seine heilenden Wirkstoffe, die bei Husten, Entzündungen und Hautreizungen helfen. Doch im gepflegten Rasen richtet Wegerich mit seinen tiefen Wurzeln und der verdrängenden Wirkung auf Gräser großen Schaden an. Wer einen gleichmäßigen Rasen erhalten möchte, sollte ihn frühzeitig entfernen – mit Bedacht und dem richtigen Mittel.

Das Wichtigste in Kürze zu Warum sollte man das Unkraut Wegerich bekämpfen?
- Verdrängt Rasengräser: Wegerich hemmt das Wachstum von Gräsern und führt zu lückenhaftem Rasen.
- Starke Wurzelausbreitung: Die bis zu 60 cm langen Wurzeln erschweren eine vollständige Entfernung.
- Heilpflanze mit Potenzial: Vor allem Spitzwegerich wirkt gegen Husten, Wunden und Magenbeschwerden.
- Unscheinbar, aber robust: Die Pflanze wächst an Wegrändern, zwischen Pflastersteinen und übersteht sogar Winter.
Zügiges Handeln gefragt: Wird der Wegerich nicht rechtzeitig entfernt, breitet er sich durch Samen schnell aus.
Warum sollte man das Unkraut Wegerich bekämpfen? Viele werden sich wundern, was der Wegerich in der Kategorie Unkraut zu suchen hat. Denn tatsächlich ist er eher fälschlicherweise dort hineingerutscht. Für den Gärtner ist die Pflanze natürlich ärgerlich, da der Wegerich sich immer wieder ausbreitet und Wurzeln schlägt, die bis zu 60 Zentimetern groß werden können. Sonst wird er allerdings als Heilpflanze eingestuft und in vielen Arzneimitteln genutzt.
2014 bekam der Wegerich auch die Auszeichnung als beste Heilpflanze. Seine heilende Wirkung ist vielseitig, man setzt ihn sowohl bei Blutungen oder Prellungen ein, als auch bei einfachen Leiden wie Husten oder Kopfschmerzen. Allerdings ist die Pflanze an sich sehr unauffällig und wird kaum jemandem auffallen, geschweige denn, dass jemand von der Heilkraft des angeblichen Unkrautes wüsste.
Unser Lesetipp:
Heilkräfte des Spitzwegerich: Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Spitzwegerich gilt in der Phytotherapie als vielseitige Heilpflanze. Seine Wirkung beruht auf Inhaltsstoffen wie Aucubin (antibakteriell), Schleimstoffen (reizlindernd), Kieselsäure (gewebefestigend) und Gerbstoffen (entzündungshemmend). Besonders beliebt ist er bei Erkältungen, da die enthaltenen Schleimstoffe Halsreizungen lindern. Auch bei äußerlicher Anwendung – etwa bei Insektenstichen oder kleinen Wunden – kann Spitzwegerich helfen. Dazu zerreibt man frische Blätter und legt sie direkt auf die betroffene Stelle. In der Apotheke ist Spitzwegerich als Tee, Saft, Sirup oder Bonbon erhältlich. Trotz seiner Wirksamkeit ersetzt er jedoch keine ärztliche Behandlung bei schweren Beschwerden.
Rasenpflege nach der Entfernung von Wegerich
Nach dem Entfernen des Wegerichs entstehen oft kahle Stellen im Rasen, die sich nicht von allein schließen. Hier ist gezielte Nachsaat gefragt: Verwenden Sie eine geeignete Rasensaatmischung, idealerweise passend zum Standort (Schattenrasen, Spielrasen etc.). Lockern Sie die betroffene Stelle leicht auf, streuen Sie die Saat gleichmäßig und drücken sie leicht an. Ein spezieller Rasendünger unterstützt das Wachstum. Wichtig ist, in den ersten Wochen regelmäßig zu wässern, ohne zu übergießen. Zusätzlich hilft ein Bodenaktivator, das Gleichgewicht im Rasenboden wiederherzustellen und das Wiederauftreten von Unkräutern zu verhindern.
Effektive Mittel gegen Wegerich – Chemisch oder biologisch?
Zur Bekämpfung des Wegerichs stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Klassische Unkrautvernichter mit dem Wirkstoff MCPA sind besonders wirksam gegen breitblättrige Pflanzen wie Wegerich. Achten Sie darauf, dass das Mittel rasenschonend ist. Alternativ gibt es biologische Varianten auf Essigsäure- oder Pelargonsäurebasis – allerdings sind diese in der Wirkung schwächer und müssen mehrfach angewendet werden. Für ökologisch bewirtschaftete Gärten empfiehlt sich der mechanische Einsatz durch Jäten oder Unkrautstecher. Wichtig: Die gesamte Wurzel muss entfernt werden, sonst treibt die Pflanze wieder aus.
Wie erkennt man Spitzwegerich und Breitwegerich?
Zur gezielten Bekämpfung ist die Unterscheidung zwischen Spitz- und Breitwegerich entscheidend. Spitzwegerich hat lange, schmale Blätter mit drei markanten Längsrillen und wächst eher auf nährstoffarmen Böden. Der Breitwegerich hingegen besitzt ovale, bodennahe Blätter mit deutlich sichtbaren Blattnerven und bevorzugt verdichtete, stark betretene Flächen. Beide Arten haben einen blattlosen Blütenstängel mit einer Ähre, die sich deutlich von anderen Pflanzen unterscheidet. Während Spitzwegerich vor allem an Wegrändern wächst, findet man Breitwegerich häufig auf Rasenflächen und Wegen – dort richtet er auch den größten Schaden an.
Auftauchen des Wegerichs
Der Wegerich taucht eigentlich überall auf. In Deutschland ist er auch weit verbreitet und wächst vorzugsweise an Wiesen-/ und Wegrändern, aber auch zwischen gepflasterten Flächen, weswegen er oft als Unkraut betitelt wird. Meist schafft die Pflanze es sogar zu überwintern, wobei sie sich hauptsächlich von herumfliegenden Pollen ernährt.
Medizinische Anwendung
In der Medizin werden die heilenden Wirkstoffe des Wegerichs in verschiedenen Formen genutzt. Es gibt Tee, der aus Wegerich hergestellt wird und das Immunsystem stärken soll, sowie gegen jegliche Erkältungen vorgeht. Ebenso hilfreich bei Erkältungen sind Wegerich Bonbons, die angenehm für Hals und Rachen sind.
Ähnlich wie der Wegerich-Tee, kann man aus der Pflanze mit Hilfe von Honig auch Sirup herstellen, was ungefähr die gleichen Probleme behandelt. Keine Seltenheit ist auch der Wegerich-Saft. Dieser kann sowohl getrunken werden, zur Behandlung von Halsbeschwerden, als auch auf Wunden aufgetragen werden. Besonders bei Brandblasen, Warzen oder auch normalen Blasen ist er schmerzlindernd und sehr hilfreich.
Gegen Verdauungsprobleme helfen außerdem die Samen des Wegerichs, welche es in Kapselform zu kaufen gibt. Sogar das Kauen der Wurzeln kann bei Entzündungen oder Schmerzen in Hals und Rachen helfen.
Wegerich bekämpfen als „Unkraut“
Egal ob Fußballplatz, Hundewiese oder ihr eigener Garten. Sobald sie den Wegerich auf einem Rasen entdecken, sollten sie sich daran machen, ihn zu entfernen. Sollten sie das nicht tun wird die Wiese bald nicht mehr ganz so schön aussehen wie vorher.
Denn der Wegerich unterdrückt das Wachstum von Gräsern, was somit zu einer unregelmäßigen Bildung des Rasens führen kann. Eine Möglichkeit zur Bekämpfung wäre das klassische Jäten, was allerdings immer relativ anstrengend und zermürbend ist. Außerdem muss man hier darauf achten, dass man die Pflanzen entfernt bevor diese ihre Samen verteilt, denn ansonsten läuft man dem sich ständig ausbreitenden Unkraut nur hinterher.
Mit speziellem Unkrautbekämpfer ist man hier am besten beraten. Allerdings sollte man schauen, dass es sich um reinen Unkrautvernichter handelt, sodass der Rasen nicht geschädigt wird. Die entstehenden Lücken füllen sich schnell wieder oder lassen sich auch leicht mit neuen Pflanzen ausfüllen.
Zu Unrecht ein Unkraut?
Wenn man sich die ganzen positiven Wirkungen des Wegerichs anschaut, so wird klar, dass der Wegerich mehr als nur ein Unkraut ist. Für Gärtner wird er das wahrscheinlich für immer bleiben, doch mit seinen flexiblen Heilfähigkeiten ist er brauchbarer, als so mancher wohl gedacht hat.